Die für die Stadt Potsdam verantwortlichen hauptamtlichen und ehrenamtlichen Politiker sowie die Führungskräfte der Stadtverwaltung wollen zumeist möglichst eines nicht tun: Eindeutige Entscheidung treffen.

Besonders deutllich wurde dies bei der Klärung der Frage: Eintritt für die Parkanlagen von Sanssouci – Ja oder Nein?
Mit der Behauptung, dass die Mehrheit der Potsdamer gegen den Parkeintritt sei und eine Entscheidung dafür nicht konsensfähig wäre, lehnte die Stadt Potsdam ihn ab und verpflichtete sich, der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten dafür jährlich eine Million Euro – als Ausgleich für die benötigten und durch den Wegfall von Parkeintritt nicht realisierbaren Einnahmen – zu zahlen. Im Vordergrund der Entscheidung stand das Monetäre. Nicht gesprochen wurde über die Notwendigkeit des Parkeintritts als ein Mittel der Erziehung zum kulturvollen Umgang mit den Leistungen früher Handwerks- und Gartenkunst.

Was den kulturvollen Umgang mit den Gartenanlagen und mit den darin befindlichen Bauwerken anbelangt, so hat die Mehrzahl der auf dem Gebiet der brandenburgischen Landeshauptstadt lebenden Menschen offensichtlichen Nachholebedarf. Die hier aufgestellte Behauptung ließe sich vermutlich mit aussagekräftigen Zahlen untermauern, würde die Stadt mal eine in diese Richtung gehende Umfrage starten.
Zu den Fragen, die in einer solchen Umfrage gestellt werden, könnten z. B. solche gehören:

  • Wie oft besuchten Sie im vergangenen Jahr die Parkanlagen von Sanssouci?
  • Was war der Zweck Ihres Besuches? (Radfahren, Spielen mit den Kindern, Picknick, Beschaffung von Zweigen und Blumen…)
  • Sind Sie der Meinung, dass die darin befindlichen Gebäude und Grünanlagen mit Steuermitteln erhalten werden?
  • Soll es erlaubt sein, auf den Skulpturen für Fotos zu posieren oder die Kinder darauf herum turnen zu lassen?
  • Sollen alle Wege der Parkanlagen durch Radfahrer benutzbar sein?
  • Soll das Abstellen von Fahrrädern auf der Terrasse von Schloss Sanssouci gestattet sein?
  • Sind Sie für die Freigabe der Terrassenanlage von Schloss Sanssouci und der rund um die Große Fontäne befindlichen Grünflächen für Picknick und Sonnenbaden?

Die eine oder andere Frage mag abstrus erscheinen. Sie widerspiegeln aber alle  ein Handeln von Menschen, dem sich die Hüter des Potsdamer Kulturerbes in jeder Saison gegenüber sehen. Und das mit steigenden Fallzahlen.

Von admin

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