Die Verwaltung der Landeshauptstadt Brandenburg und die in der Stadtverordnetenversammlung, oftmals auf Lebenszeit und mit für sie abonnierten Plätzen, sitzenden ehrenamtlichen Politiker verfügen über ein Merkmal, das sie weit über die Normalität heraushebt. Sie treffen oft Entscheidungen, bei denen bereits im Vorfeld klar ist, dass es sich um eine Fehlentscheidung handeln wird.

Zum Zeitpunkt der jeweiligen Entscheidung glaubt die nicht in die Interna eingeweihte Öffentlichkeit, dass es  sich um eine richtige Entscheidung handelt. Mahner haben in dieser Situation keine Chance, sich Gehör zu verschaffen. Im Prozess der Entscheidungsumsetzung zeigt sich jedoch, dass es gut gewesen wäre, auf die Mahner zu hören. Zumal die Geschichte Potsdams der letzten 25 Jahre mehrere Beispiele aufzuweisen hat, wo das oben beschriebene Problem schon deutlich sichtbar geworden ist.

Da das Langzeitgedächtnis bei der überwiegenden Mehrheit des Wahlvolkes aber nur schwach ausgeprägt ist, wiederholen Verwaltung und Lokalpolitik die Produktion von Fehlentscheidungen in periodischen Abständen immer wieder neu. Als Hilfe für die Ausprägung des Langzeitgedächtnisses soll die nachfolgende Hitliste – die selbstverständlich erweitert werden kann – dienen.

Platz 1               Entscheidung gegen Parkeintritt

Platz 2               Stadtausbau in Richtung Norden

Platz 3               Badneubau am Brauhausberg

Platz 4               Kommerzialisierung Schiffbauergasse

Platz 5               Synagogenbau in öffentlicher Hand

Platz 6               Wiederaufbau Garnisonkirche

Platz 7               Geplanter Abriss der Gebäude rund um den Staudenhof

Platz 8               Verdrängung studentischen Lebens an den Stadtrand

Platz 9               Vergabe Objekt Werner-Alfred-Bad (1994)

Platz 10             Einstellung des Oberleitung-Busverkehrs in Babelsberg

 

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Von admin

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