Es war und ist einer der Grundfehler der Potsdamer Stadtpolitik, den Ausbau der Stadt in Richtung Norden voranzutreiben. Bis zur Einmündung der Amundsenstraße an der Bundesstraße 2, vor der Brücke des Friedens über den Sacrow-Paretzer Kanal war es noch vernünftig. Darüber hinaus zu gehen, ist jedoch ein grober Fehler. Und das Kasernengelände von Krampnitz zu einem neuen Potsdamer Stadtteil mit aktuell geplanten 10.000 Einwohnern zu entwickeln, ist schlicht und einfach planerische Unvernunft. Wohnen werden die Menschen dort können, sich aber auf der Straße bzw. auf den parallel zu ihr verlaufenden Fuß- und Radwegen in Richtung Potsdam zu bewegen, wird sich zu einer Herausforderung gestalten. Vor allem dann wenn der Weg über die Brücken bei Neufahrland genutzt werden muss. Aktuell protestieren nur die Neufahrländer gegen die weitere massive Bebauung ihrer Insel. Es ist aber davon auszugehen, dass es zu weiteren Aktionen des Potsdamer Nordens gegen die Stadtentwicklungs- und Baupolitik der Potsdamer Stadtverordeneten und -verwaltung kommt.

Der hier begonnene Beitrag ist der Versuch, das mit der Kasernenanlage Krampnitz verbundene historische Erbe zu beschreiben und ist gleichzeitig ein Plädoyer für den Erhalt der historischen Bauten, die von 1938 bis 1992 genutzt wurden. Mit der Beschreibung der Geschichte wird versucht, zum Nachdenken darüber anzuregen, ob nach dem Abriss der zu DDR-Zeiten auf dem Gelände errichteten Gebäude die  dadurch freigewordenen Flächen unbedingt wieder bebaut werden müssen und weitere Wohnbauten auf bislang freien, von der Natur schon eingenommenen Arealen errichtet werden sollten.

Skandalprojekt Krampnitz

Noch ist es nicht soweit, dass das Projekt Umwandlung der ehemaligen Kasernenanlage Krampnitz in einen neuen Potsdamer Stadtteil diesen Ruf weg hat. Aber die für das Vorhaben Verantwortlichen arbeiten daran. Und noch können sie froh sein, dass es bei den Medien keine investigativen Journalistinnen und Journalisten mehr gibt, sondern diese darauf warten, dass ihnen Skandalöses auf dem so genannten goldenen Tablett serviert wird und sie inständig gebeten werden – von wem auch immer – doch nun endlich den einen oder anderen anrüchigen Sachverhalt zu hinterleuchten.

Was gibt es bei dem Projekt Krampnitz Skandalöses?

Da wäre als aktueller wichtigster Sachverhalt die wundersame Umdeutung sachlich untersuchter und dargestellter Fakten bezüglich der Einwohnerzahl des künftigen Stadtteils sowie über dessen Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr.

Im Dezember 2012 legte die POLO Beteiligungsgesellschaft mbH den Abschlußbericht Vorbereitende Untersuchung Kaserne Krampnitz vor. Über mehrere Monate hatten sich die Autorinnen und Autoren ausführlich mit den Möglichkeiten der Konversion dieser großen militärischen Anlage befasst. In der Zusammenfassung der Untersuchung schreiben sie zum Ziel fdes Projekts:

Das mit der Entwicklungsmaßnahme verfolgte maßgebliche Ziel besteht darin, Krampnitz zu einer sinnvollen Ergänzung des Potsdamer Stadtgefüges und zu einem vollwertigen Wohnstandort mit 1.630 Wohnungen und Infrastruktur zu entwickeln. Das Projekt “Anger-Höfe Krampnitz” wird eine Laufzeit von über 10 Jahren haben und am Ende etwa 3.800 Einwohner beherbergen.

Unter Punkt 6.4. Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) heißt es in dem Bericht weiter

Die Planung der Erschließung

Militärische Anlage auf dem Boden einer germanischen Siedlung (1937-1945)

“Ein germanischer Industrie- und Marktflecken ausgegraben” titelte die “Potsdamer Tageszeitung” in ihrer Ausgabe vom 25. August 1937.

Auf einem Neubaugelände der Wehrmacht am Krampnitzsee hat das Potsdamer städtische Museum unter der Leitung des Museumsdezernenten, Obermagistratsrat Dr. Bestehorn, mit Unterstützung der Bauleitung dieses neuen Wehrmachtbaues Ausgrabungen veranstaltet, die einen überraschenden Einblick in eine hochentwickelte Technik der Eisenverhüttung durch die Germanen um die Zeitwende herum gestatten.

Dass sich auf dem hügeligen Gelände nordwestlich des Krampnitzsees bedeutende archäologische Funde machen lassen, wusste der in dem Text erwähnte Dr. Friedrich Besteheron nicht erst 1937. Bereits 1913 hatte er an dieser Stelle die Überreste eines in Rechteckform errichteten germanischen Hauses entdeckt sowie zahlreiche Gegenstände, die zu dem Hausrat der einstigen Bewohner gehört hatten. Etwas weiter westlich davon war am Ufer des Krampnitzsees ein Skelettgräberfrieddhof gefunden worden. Diesen ordnete Bestehorn in die Zeit der Besiedlung dieses Gebietes durch die Slawen ein, also zwischen 700 und 1157.

Was die historische Bedeutung dieses Gebietes anbelangte, so muss diese bis in die höchsten Stellen des Deutschen Reiches bekannt gewesen sein. Denn die Ausgrabungen gingen einher mit dem Beginn der Tiefbauarbeiten für die Gebäude der Heeres-Reit- und Fahrschule Krampnitz. 1935 hatte das Oberkommando der Wehrwmacht den Entschluss gefasst, die seit 1920 in Hannover bestehende Kavallerieschule in die Nähe der Reichshauptstadt Berlin zu verlegen, auf eine Fläche am südlichen Rand der Döberitzer Heide und westlich des Dorfes Krampnitz. Vermutlich 1936 hatte der in Berlin tätige Architekt Robert Kisch die Pläne für das Kasernengelände in Krampnitz vorgelegt. im Frühjahr 1937 begannen im Auftrag des Heeres-Neubauamtes die Bauarbeiten. Das Datum 25.7.1939 trägt ein geänderter Bauplan. Bereits Ende September 1938 soll die Kavallerie-Lehr- und Versuchsabteilung (später Panzeraufklärung-Lehr-Abteilung/ALA), … von Döberitz kommend, in ihren neuen Standort eingerückt sein. So zumindest datierte dies die “Arbeitsgemeinschaft für Kameradenwerke und Traditionsverbände e.V.” in einem in ihrer Mitgliederzeitung veröffentlichten Beitrag. Laut einer anderen Quelle soll der Umzug der Heeres-Reit- und Fahrschule bereits ab 1937 in Etappen erfolgt sein, beginnend mit dem Lehrstab 1937 und endend 1939/40.

Mit dem Umzug der Heeres-Reit- und Fahrschule kamen auch berühmte Reiter nach Krampnitz. Einer von ihnen war Felix Bürkner. Er war dafür kurz zuvor in die Wehrmacht eingetreten und wurde am 7. April 1939 Leiter des Schulstalls. Am 1. Mai 1939 erfolgte seine Beförderung zum Oberstleutnant.
Ihm folgten solche Reiter wie Fritz Thiedemann, Willi Schultheis und Walter Günther.
Felix Bürkner fühte den Schulstall bis 1943. Von 1943 bis 1944 unterstand der Schulstall der Leitung von Oberst Harald Momm (1899-1979). In den Angbane zu seiner Person heißt es, dass er die Heeres-, Reit- und Fahrschule geführt haben soll, obwohl diese unter dem Namen offiziell nicht mehr existiert habe. In Verbindung mit dem 20. Juli 1944 verlor er diesen Posten, wurde degradiert und zur SS-Division Dirlewanger strafversetzt. Auf ihn folgte Oberst Karl Neumeister (1903-1990). Dieser war nicht nur für den Schulstall zuständig, sondern bis Kriegsende auch für alle noch in Krampnitz verbliebenen Einheiten.

Da die Dokumentenlage zur Geschichte des Miltärobjekts Krampnitz sehr problematisch ist, muss die Historie über Seitenlinien rekonstruiert werden.
Die Rekonstruktion der Einsetzung und Abberufung von Kommandeuren ist ein Weg. Können mit derartigen Entscheidungen nicht nur personelle Veränderungen verbunden sein, sondern auch Ende und Beginn von Entwicklungsabschnitten. Die nachfolgende Übersicht ist jedoch auch mit Vorsicht zu nutzen, denn in Krampnitz gab es nicht nur die Heeres-, Reit- und Fahrschule. Am 26. Juni 1941 wurde diese in Kavallerie-/Panzertruppenschule II umbenannt. Nach anderen Quellen in “Schule für Schnelle Truppen” und 1943 in “Panzertruppenschule II”.

Vom 1. Oktober 1931 bis Ende März 1937 war Franz Maria von Dalwigk zu Lichtenfels (1876-1947) Kommandeur der damals noch in Hannover ansässigen Kavallerieschule. Am 1. Februar 1933 wurde er dort zum Generalmajor befördert und 1. Oktober 1934 zum Generalleutnant.
Am 1. April 1936 erfolgte die Ablösung von Dalwigks zu Lichtenfels durch Generalmajor Erich Volk (1884-1964). Zum 1. Juni 1938 erhielt Volk seine Beförderung zum Generalleutnant. Volk ist auf einem Foto abgebildet zum Einzug in  Krampnitz im September 1938.
Am 10. November 1938 wurde Erich Volk durch Oberst Cord von Bülow (1892-1942) als Kommandeur der Herres-Reit- und Fahrschule Krampnitz abgelöst. Bis zum 23. Oktober 1939 übte er diese Tätigkeit aus.
Am 1. Dezember 1939 trat Oberst Arno von Lenski (1893-1986) an seine Stelle.Bis Ende Juli 1942 war er Kommandeur.
Am 24. August 1942 zog Generalmajor Dietrich von Saucken (1892-1980) als Kommandeur in Krampnitz ein. Bei Abwehrkämpfen um die vor Moskau gelegene Stadt Bolchow war Saucken, damals Kommandeur der 4. Panzer-Division der Wehrmacht, am 2. Januar 1942 schwer verwundet worden und musste zum 6. Januar das Kommando über die Einheit abgeben. Nach dem Ende des Lazarettaufenthalts wurde er zum Kommandeur der Schule für schnelle Truppen in Krampnitz ernannt. Am 1. April 1943 erfolgte seine Beförderung zum Generalleutnant. Am 31. Mai 1943 übernahm Saucken erneut das Kommando über die 4. Panzer-Division.
Neuer Kommandeur der Schule für schnelle Truppen in Krampnitz war bereits ab 15. Mai 1943 Oberst Oswin Grolig (1894-1944). Am 1. November 1943 erhielt er den Rang eines Generalmajors. Im Januar 1944 kam Grolig in Litzmannstadt (Lodz/Polen) ums Leben.
Oberst Walter Gorn (1898-1968) trat am 15. Januar 1944 die Nachfolge von Grolig an. Seit dem 1. Oktober 1943 hatte Gorn als Taktiklehrer an der Schule gearbeitet. Bis Juli 1944 übte er das Kommando interimistisch aus.
Oberst Wolfgang Glaesemer (1899-1999) wurde im Juli 1944 Kommandeur. Bis September 1944 blieb er es. Am 20. Juli 1944 erhielt Glaesemer den Befehl, sich mit den in Krampnitz stationierten Panzern nach Berlin zu begeben. Er selbst solte sich in der Bendlerstraße melden, um weitere Befehle entgegen zu nehmen. Glaesemer folgte der Aufforderung, weigerte sich jedoch, an dem Putsch gegen Hiltler mitzumachen, was zu seiner Arrestierung durch den Leiter des Wehrersatzamtes beim Oberkommando der Wehrmacht, General Friedrich Olbricht, führte. Sein nicht verhafteter Ordonnanzoffizier erhielt von Glasemer den Befehl, die in Berlin eingerückten Panzer davon in Kenntnis zu setzen, dass nicht die Befehle der Putschisten befolgt werden sollten, sondern nur die der ebenfalls in Berlin ansässigen Generalinspektion der Panzertruppen. Zwar standen schon mehrere Panzer in der Nähe der Siegesssäule, griffen aber nicht in den Putsch ein. In dem er vorgab, den Befehlen Olbrichts Folge zu leisten, konnte Glaesemer entkommen und wieder das Kommando über seine Einheit übernehmen.
Wer ab September 1944 das Kommando in Krampnitz hatte, konnte bislang noch nicht ermittelt werden. Im Oktober 1944 erfolgte die Verlegung der Hauptbestandteile der Panzertruppenschule nach Bergen, nur die berittenen Ausbildungseinheiten verblieben in Krampnitz. In Bergen war mit technischen Lehrgängen und einer Panzer-Lehr-Abteilung eine neue Panzertruppenschule aufgestellt worden. Am 30. Oktober 1944 wurde die Schule mit der nach Bergen verlegten Panzertruppenschule 2 Krampnitz zur Panzertruppenschule vereinigt.
Oberst Karl Neumeister (1903-1990) war zum Kriegsende 1945 letzter Kommandeur in Krampnitz.

Zwischen ziviler und militärischer Nutzung (1945-1954)

Ab dem 24. April 1945 entbrannten die Kämpfe um Potsdam zwischen den in der Stadt verbliebenen Truppen der Wehrmacht einreseits und den Truppen der 1. Belorussischen Front und der 1. Ukranischen Front der Roten Armee andererseits. Am 28. April war die Entscheidung gefallen, Oberst Andrej Sacharowitsch Werin (1907-1973) wurde als erster sowjetischer Stadtkommandant eingesetzt.

Inwieweit die 1945 in Potsdam eingerückten oder sich im Umfeld der Stadt aufhaltenden Truppen der Roten Armee bereits damals die vorhandenen Kasernen genutzt hatten, ist noch nicht vollständig geklärt.

Mit Datum 24. April 1947gab die in Berlin ansässige Zentralverwaltung der Industrie, Referat 4010, ein Merkblatt heraus, das „Erläuterungen zu der Erhebung über Kasernenanlagen der ehemaligen deutschen Wehrmacht“ enthielt.
Erfasst werden sollten Kasernen, Flugplätze, militärische Lager, Militärgefängnisse, militärische Verwaltungen und sonstige Militärbauten. Es war jedoch verboten, „Kasernen und militärische Objekte, welche ganz oder teilweise durch die Okkupationsmächte belegt sind, zu besichtigen und irgendwelche Erhebungen darüber anzustellen“.
Am 6. Mai 1947 wurde das Merkblatt durch das Finanzamt-Steueramt, Liegenschaftsabteilung Potsdam an das in der Allee nach Sanssouci ansässige Hochbauamt I Potsdam übersandt. Verbunden war das mit der Aufforderung, die Erfassungsbögen bis zum 9. Mai 1947 ausgefüllt abzuliefern, damit sie bis zum 10. Mai 1947 der Provinzialregierung Mark Brandenburg übergeben werden konnten. Aktuell wird noch geklärt, ob die Kasernernanlage in Krampnitz ebenfalls besichtigt wurde. Wenn nicht, dann ist davon auszugehen,l dass die sowjetischen Truppen dort nicht eingezogen waren. Was übrigens auch der Fall beim Bornstedter Feld war und bei den Kasernen in der Nedlitzer Straße.

Neues Militär zieht in alte Militäranlagen ein (1954-1983)

1954 gewährte die Sowjetunion der DDR “erweiterte Souveränitätsrechte”. Sie sollte – mit Ausnahme von Sicherheits- und Vier-Mächte Fragen – „nach eigenem Ermessen über ihre inneren und äußeren Angelegenheiten“ einschließlich der Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland bestimmen. Formal war damit die absolute Abhängigkeit von der Sowjetunion beendet. Am 25.3.1954 erklärte sich die DDR für „souverän“. Mit der Veränderung des Status der DDR war auch eine Änderung der Rolle der auf dem Territorium der DDR stationierten sowjetischen Truppen verbunden.

Am 26. März 1954 wurden die seit dem 29. Mai 1945 unter dem Namen Gruppe der Sowjetischen Besatzungstruppen in Deutschland geführten Militäreinheiten in Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland umbenannt. Der Sitz des Oberkomandos hatte sich bis 1952 in Potsdam-Babelsberg befunden. Wurde im Zuge der Neustrukturierung aber nach Wünsdorf verlegt, was mit der Freigabe der bis dahin gesperrten Gebiete in der am Griebnitzsee gelegenen Villenkolonie Neubabelsberg verbunden war.

Am 6. Januar 1954 wurde die 3. Stoßarmee der Roten Armee (3-я ударная армия/3-ja udarnaja armija), die die Hauptrolle bei den Kämpfen rund um Potsdam spilete, unter der Bezeichnung 3. Armee (3-я общевойсковая армия / 3-ja obschewoiskowaja armija) neu formiert. Die 3. Armee (kurz: 3. A / Truppenteil № der Führung (В/Ч): 16736), unterstand der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland bzw. Westgruppe der Truppen (GSSD/WGT). Das Hauptquartier der Armee befand sich in Magdeburg.

Einheiten der 3. Armee wurden über militärische Anlagen zwischen Potsdam und Magdeburg verteilt. Darunter auch auf die Kaserne in Krampnitz. Hier waren stationiert:

  1. Garde-Panzerdivision, Tarnname „«Alenki»“, Truppen-Nr. 60550
    Von dieser Einheit befanden sich in Krampnitz:
    Divisionsstab
    112. Selbständiges Aufklärungsbataillon, Tarnname «Towodniza», Truppen-Nr. 35094
    152. Selbständiges Fernmeldebataillon (verteilt auf die Standorte: Krampnitz u. Altengrabow), Tarnname «Gerdnyi», Truppen-Nr. 61011
    131. Selbständiges Pionierbataillon (verteilt auf die Standorte: Krampnitz u. Magdeburg), Tarnname «Gitara», Truppen-Nr. 58792
    127. Selbständiges Bataillon Chemische Abwehr, Truppen-Nr. 25494
    1072. Selbständiges Logistik-Bataillon, Truppen-Nr. 34829
    60. Selbständiges Reparatur- und Instandsetzungsbataillon, Truppen-Nr. 38661
    188. Selbständiges Sanitätsbataillon, Truppen-Nr. unbekannt

Im März 1983 wurde der Stab der 10. Garde- Panzerdivision von Krampnitz zunächst nach Magdeburg verlegt. Später vermutlich nach Altengrabow.
Das 112. Selbständige Aufklärungsbataillon kam nach Halberstadt. Das 152. Selbständige Fernmeldebataillon nach Altengrabow und das 131. Selbständige Pionierbataillon nach Magdeburg. Ob die anderen Einheiten in Krampnitz verblieben oder ebenfalls nach Altengrabow verlegt wurden, ist noch zu klären.

Ein wichtiger Ort der Kultur, Bildung und Begegnung war das “Haus der Offiziere” (HdO) der Garnison, das sich im einstigen Offizierskasino der Wehrmacht befand.
Leiter des HdO war von 1975 bis 1978 Oberstleutnant Sergej Jewgenjewitsch Woloschnjuk. Von 1978 bis 1980 leitete Major Viktor Nikititsch Schapetin das Haus. Ihm zur Seite als Mitarbeiter stand von 1978 bis 1980 Oleg Beresenko.

Zwischen Tauwetter, Perestroika und Abzug (1983-1992)

Nach dem Abzug des Stabes und der Einheiten der 10. Garde-Panzerdivision aus Krampnitz wurde das Objekt mit Einheiten der 20. Gardearmee der Sowjetarmee belegt. Der Stab der Gardearmee befand sich in Eberswalde.

In Krampnitz stationiert wurden:

  1. Selbständiges Mot-Schützen-Ausbildungsregiment
    (74 учебный мотострелковый полк)
    35. Mot-Schützendivision, Tarnname «Biologija», Truppen-Nr. 60654
    (35-я мотострелковая Красноградская Краснознамённая дивизия)
    Divisionsstab (Управление дивизии (1 ПРП-3, 3 Р-145БМ, 2 Р-156БТР)
    83. Mot-Schützenregiment, Truppen-Nr. 60375 (83-й гвардейский мотострелковый Нежинский ордена Красной Звезды полк, Крампниц (29 Т-80, 53 БМП-2, 84 БМП-1, 6 БРМ-1К, 18 2С1 «Гвоздика», 18 2С12 «Сани»)
    – 200. Flugabwehr-Raketenregiment, Truppen-Nr. 58300
    (200-й зенитный ракетный Брестский Краснознамённый, ордена Александра Невского полк, Крампнитц)
    647. Selbständiges Fernmeldebataillon (647-й отдельный батальон связи, Крампниц (10 Р-145БМ, 1 Р-156БТР))


Mittelschule Nr. 85

1992 verließen die Einheiten der 35. Mot-Schützendivision das Objekt Krampnitz. Kommandeur der Division war von 1984 bis 1988 Generalmajor Alexander Iwanowitsch Wladimirow. Auf ihn folgte als Kommandeur der Einheit …. Urusow. Stellvertretender Regimentskommandeur in der Phase des Abzuges aus Deutschland war in Krampnitz Major Nikolai Petrowitsch Kurzew (Enkel des ersten Berliner Stadtkommandanten nach 1945 Nikolai Erastowitsch Bersarin.

Die 20. Gardearmee wurde bis Ende 1993 aus Deutschland abgezogen und in den Raum Woronesch verlegt. Hier erhielt sie die Bezeichnung 20. Garde-Panzerarmee. 2010–2015 erfolgte die Verlegung in die Oblast Nischni Nowgorod erfolgte, mit Sitz des Hauptquartiers in der Siedlung Mulino. 2015 schließlich ging das Hauptquartier der Armee dann wieder zurück nach Woronesch und erhielt die ursprüngliche Bezeichnung 20. Gardearmee.

(Wird demnächst fortgesetzt bzw. in den schon geschriebenen Teilen ergänzt bzw. korrigiert.)

Von admin

2 Gedanken zu „Krampnitz – Militär- und Kulturdenkmal, Spekulationsobjekt“

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